Sonntag, 15. April 2012

Tibetanisches Hochland

Der Gaurisankar 
Der südöstliche von den Oberläufen der großen südostasiatischen Flüssen durchströmte Teil, des Tibetanischen Hochlandes, ist aus dichtgedrängten, hohen und steilen Gebirgskämmen zusammengesetzt, zwischen denen tief eingeschnittene Täler liegen.
 Im Osten drängen sich hier die konvergierenden Ketten zusammen, um nach Süden einzubiegen und weiter in südöstlicher Richtung eine zu verlaufen.  Zwischen den Oberläufen des Brahmaputra und des Salween liegt eine Anzahl von 4000-5000 m hohen Bergkämmen, die recht unregelmäßig verlaufen, aber in der Hauptrichtung von West nach Ost verlaufen. Die eingesenkten Täler werden von den linken Nebenflüssen des Brahmaputra entwässert. das Borgalagebirge bildet die Nordwestgrenze dieses Gebirgsabschnittes.  Im Norden des Salween-Oberlaufes, zwischen diesem und dem Mekong-Oberlauf, erhebt sich das, von NW nach SO streichende, ebenfalls 4000-5000 m hohe Tschagunla-Gebirge. Weiter im Nordosten zwischen den Quellarmen des Mekong ragen die Gansumu-,und Tharalin-Ketten auf. Die äußersten westlichen Glieder der Hauptkette werden vom Dangtsjekiang quer durchbrochen. Nördlich folgen wieder mediterrane Ketten, im Westen Kangin, Dungbure und Kukuschili, im Osten Bajan-Charaula, Dakjn, Soloma-,und Bajantukmu, die alle als südliche Nebenketten des großen Kwenlün-Zuges gelten. das Bajantukmu-Gebirge setzt sich nach Osten in den Schachapavschan fort, der sich bis zum Paischui-Fluss, in 106°östlicher länge erstreckt. Die Täler des Salween, Mekong und Yangtszekiang sind auf einem bloß 60 km breitem Raum zusammengedrängt und nur durch schmale Gebirgsketten voneinander getrennt. Östlich von Yangtszekiang erheben sich weitere meridionale Kämme, das Tzumeigebirge und andere. die Talsohlen liegen in dieser Gegend meist 2000 bis 2500 und die Pässe 4000 bis 4700 m hoch. Die höchsten Gipfel sind der Gambu (7700 m ), Neda (6250 m ) und der Dsara (7800 m ). In Richtung Osten nehmen die Höhen ab und das östliche Endglied dieser kettenkolonne, der Taliangschan, erreicht die Höhe von 4000 m nicht mehr. 
das osttibetanische Gebirgsland hat einen ganz anderen Charakter, als dass westliche Hochplateau. Im Westen weite Hochebenen mit relativ niedrigen Bergrücken, im Osten schmale tief eingeschnittene Täler, steile Abhänge und hoch aufragende Kämme mit zackigen gipfelreichen Graten. Dort salzige  Binnenseen an den tiefsten Stellen der Hochebenen, hier wasserreiche Gebirgsströme, welche die Täler durchziehen. Dort salziger Boden ohne Baumwuchs mit kümmerlicher Hochsteppenflora bedeckt, hier üppige Vegetation, grüne Matten und Bambusbestände in deren Tälern und dichter Wald an den Berghängen. Die unterschiedlichen Vegetationen sind auf die Niederschlagsmenge zurück zu führen. Im Osten ist die Niederschlagsmenge so groß, dass alles Salz aus dem Boden gewaschen wird und zahlreiche Flüsse gebildet werden, die eine üppige Flora gedeihen lassen. Der den nördlichen Randteil des tibetanischen Hochlandes bildende Kwenlün ist eines  der bedeutendsten Gebirgssysteme der Erde. Er durchzieht ganz China von West nach Ost und teilt das Reich in eine etwas größere nördliche, und etwas kleinere südliche Hälfte. Er liegt zwischen 30° und 40° Nord und erstreckt sich vom Markansuthale in der östlichen Pamir (75°Ost ) bis in die Nähe der pazifischen Küste, wo er (114°Ost) unter die ostchinesische Alluvialebene hinabtaucht. 
Das Amne-Matschin-Gebirge
Das westliche Endstück des Kwenlün, die Kaschgarkette, hat eine meridionale, der weitaus größere, 4000 km lange, mittlere und der östliche Teil, eine westöstliche Verlaufsrichtung. Dort wo die Kaschgarkette nach Osten umbiegt und in den mittleren Kwenlün übergeht, wird das Gebirge vom Yarkandfluss durchbrochen. Die zwischen dem Yarkanddurchbruch und dem Markansutal liegende Kaschgarkette bildet die äußere Westgrenze des chinesischen Reiches. 
Diese kette wird in der Mitte Ghezfluss geteilt. Im Süden der kette erhebt sich der über 7000 m hohe Tscharkumberg und der 7860 m hohe Mustaghata. Große Firnfelder und bis zu  4000 m Seehöhe herabreichende Gletscher bedecken diese gewaltige Bergmasse. Der Wanderer in dem trockenen Wüstenboden des östlichen Tarimbeckens erblickt, im Westen schon aus weiter Ferne den glänzenden Firnscheitel des Berges, welcher das baldige  Ende seiner Steppen und Wüstenfahrt verheißt. Der nördlich vom Ghezdurchbruch gelegene Teil der Kaschgarkette ist ein schmaler Kamm mit einigen bis 7000 m hohen Gipfeln.  Der westöstlich verlaufende, östlich vom Yarkanddurchbruch, bis 4000 km lange Hauptteil des Kwenlün, hat von allen Faltengebirgen der Erde die längste beibehaltene Verlaufsrichtung. Das Gebirge besteht größtenteils aus Urgestein, Gneis, Glimmer, Quarzit und Choritschiefer mit Rephriteinlagerungen. In der nähe des Kukunor bilden paläozoische Schichten einen  wesentlichen Teil des Gebirges. 

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